Der Freitag ist ja eigentlich schon ein wundervoller Tag. Die Woche ist an ihrem Ende angelangt, jetzt liegen zwei Tage Familie vor mir. Der Dreizehnte ist doppelt glücklich, der Postbote brachte heute Werbung. Nichts weiter.
Freitags putze ich das Haus. Ich räume und staubsauge, ich wische und poliere. Es fällt mir nicht schwer, auch wenn der Körper zwischendurch zankt.
Der Chaosprinz hat Pipi Langstrumpf entdeckt. Und wie es sich für einen echten Prinzen gehört, findet er sie dämlich. Ich liebte Pipi als Mädchen, sie war mein großes Vorbild. Ich mochte die Vorstellung, allein in der Villa Kunterbunt zu wohnen und so reich und stark zu sein, dass mir niemand etwas anhaben konnte.
Vor einigen Wochen fragte mich jemand, wann ich meine Vorstellung vom klassischen Glücklichsein denn aufgegeben hätte. Ich glaube, ich war sechs.
Es gibt heute noch Tage, da wünsche ich mich in die Villa Kunterbunt zu dem Pferd und dem Affen. Ich wünsche mir eine Kiste voll mit Gold und übermenschliche Kräfte. Und das feste Vertrauen darauf, dass Glück auch für mich möglich ist.
Die Zeit kann ich nicht zurückdrehen.
Will ich auch gar nicht. Denn morgen ist Samstag, und Samstags kommt das Sams. Das will ich um keinen Preis verpassen!