Schnee

Und jetzt ist also doch Schnee gefallen, so wie ich es mir für einen echten Winter gewünscht habe. Eine blütenreine, feste Schicht bedeckte heute morgen die Straßen, bevor Autos sie zu Matsch fuhren. Aber im Garten liegt er noch, kaum durchbrochen von kleinen Pfotenabdrücken.
Zum ersten Mal in seinem Leben warf der Prinz einen Schneeball und traf mich mitten ins Gesicht. Guter Wurf!
Seltsamerweise friere ich im Winter weniger, wenn Schnee fällt. Er macht den Winter erträglicher, selbst bei Minustemperaturen.
In einigen Tagen ist Weihnachten, ich habe meine Neujahrsvorsätze wohl erstmalig verpasst. Aber es gibt auch nichts, was man sich vornehmen müsste, jedenfalls nicht an Silvester. Die Entscheidung etwas zu ändern kann man getrost datumsunabhängig treffen. Lebensweisheit einer Mittvierzigerin.
Das neue Jahr lässt sich gut an, noch haben wir Schonfrist, die erste Woche ist immer ruhig und beschaulich, ehe der Wahnsinn dann wieder loslegt und der Alltag zupackt.
Und wie immer in einem kalten Winter wünsche ich mir die wärmende Sonne eines Junis, die brüllende Hitze eines frühen Augusts, die mir die Wimpern wegbrennt und das Haar ausbleicht.
Deshalb brauche ich den Schnee und den Frost und die Kälte. Damit ich mich auf den Sommer freuen kann. Wenn der Sommer dann kommt mit seine sengenden Hitze, die jeden Asphalt zum Schmelzen bringt, träume ich von dem Winter, gefrorenem Raureif auf den Bäumen und dicken Eisplatten auf dem kleinen Teich.
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