Ich hasse stürmische Dezembernächte.
Wenn der Wind ums Haus pfeift, Schneeregen gegen die Fensterscheiben peitscht, und die Zigarette auf dem geliehenen Balkon mich zu einem halben Schneemann gefrieren lässt.
Der Dezember sollte ruhig sein. Die Stürme des Herbstes sollten hinter uns liegen, über Nacht sollten leise dicke Schneeflocken gefallen und eine pittoreske Landschaft gezaubert haben. Er sollte ofenwarm sein, der Dezember, und nach Zimt und heißer Schokolade duften.
Es sollte überall kuschelig weiche Decken geben und süßen warmen Tee, selbstgebackenen Plätzchen aus Blechdosen, auf denen Christbäume um die Wette glitzern.
Der Dezember sollte friedlich sein, angefüllt mit weihnachtlicher Musik, im Haus ein leichter Tannenduft, viele bunte Sterne und noch mehr leuchtende Kerzen. Eine friedvolle Zeit, in der man sich mit dem Jahr aussöhnen und sich auf das neue freuen kann.
Ich hasse stürmische Dezembernächte, die mich nicht schlafen lassen, weil der Wind das Eis gegen die Fenster schlägt. Weil er mich wachhält, dieser Gedanke an morgen, das Gefühl, die Luft um mich herum nicht mehr atmen zu können. Weil ich ihn vermisse, den friedvollen Dezember.
Morgen werden wir die Scheiben vom Auto freikratzen müssen. Eisige Finger und Nasen haben. Schnee wird es wohl kaum geben. Breiiger Matsch wird auf den Straßen liegen. Schmutziges Grau auf schmutzigem Grau.