Sonntag

Der Sonntag ist leise.

Die Sonne strahlt Ruhe aus und schafft Geborgenheit. Die Luft riecht nach Sonnenmilch, Sommerurlaub am salzigen Meer, scharfer Karst, der an den Sohlen kratzt, und eine flache Landschaft mit dunkelgrünen Hügeln unter einem tiefblauen Himmel. Leichte Gänsehaut im ewigen Schatten der Pinien.

Das ist dieser winzige Augenblick für die Ewigkeit, in dem alles so ist, wie es eigentlich sein sollte. Der Chaosprinz spielt auf bläcken Füßen im Garten mit der Wasserspritze. Ein kleiner Feuerwehrmann. Meiner. Unglaublich.

An Sonntagen kann ich mich nicht mehr daran erinnern, was mit diesem Leben eigentlich nicht stimmt. Die Familienidylle im grünen Garten, Kinderlachen, das sich mit Hundegebell mischt, eine Tasse Kräutertee, der Blick auf den Gartenteich, in dem langsam ein Laufrad versinkt. Alles perfekt.

Wie leer die Wochenenden früher waren. Wie inhaltslos das Leben. Eine Fortschreibung des immer Gleichen, zwischen Produktion und Regeneration.

Wie weich die Haut auf seinem Gesicht ist. Sonnencreme mag er gar nicht, er lässt aber zu, dass ich sie ihm auftrage.

„Du riechst gut“, sage ich zu ihm, während er sich an mich kuschelt.

„Du kannst mich ja essen“, antwortet er, „wie eine Kartoffel.“

 

 

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Uncategorized

Hinterlasse einen Kommentar